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Online-Lehre im Dezember: Wie können die Probleme abgefedert werden?

Anforderungen und Kritik des StuRa zur Einschränkung des Präsenz-Lehrbetriebes in den Kalenderwochen 50 und 51 2022
Online-Lehre im Dezember: Wie können die Probleme abgefedert werden?

Online-Lehre vom 12.-20.12.2022

 

Anderthalb Wochen der Vorlesungszeit werden Ende Dezember in den Kalenderwochen 50 und 51 - im Unterschied zum sonstigen Semester - online stattfinden. Hintergrund ist der Versuch Energie durch einen eingeschränkten Betrieb der Hochschule einzusparen. Wir als StuRa hatten die Maßnahme bereits Ende August gemeinsam mit der Prorektorin Lehre und Studium diskutiert und in einem ersten Meinungsbild positiv beantwortet.

Auch zum jetzigen Zeitpunkt halten wir die Entscheidung des Rektorates, die Lehre für einen begrenzten Zeitraum in den digitalen Raum zu verschieben, nicht für einen Fehler. Besonders positiv hervorzuheben ist, dass das Rektorat - auch auf Nachdruck der Dekanate - sehr frühzeitig mit der Planung dieser Maßnahme begonnen und auch den StuRa aktiv um Positionierung gebeten hatte. Es sollte damit bereits vor Beginn des Semesters eine Planungssicherheit für das gesamte Semester sowohl für die Fakultäten als auch die Studierenden hergestellt werden.
Auch dass die HTW Dresden die einzige Hochschule in Sachsen ist, die sich für so eine weitreichende Maßnahme zur Energieeinsparung mit Umstellung des Lehrbetriebs umsetzt und damit ein klares Symbol setzt, finden wir mutig und beachtenswert.
Durch die Anwesenheit der Studierenden bei "ihren Familien" um Weihnachten und dem heruntergefahrenen Betrieb der Hochschule soll nun in der benannten Zeit Energie gespart werden. Die Lehrveranstaltungen sollen online durchgeführt werden.
Hintergrund ist es wohl auch, dass schon einmal eine Aktion zum Energiesparen der Hochschule durchgeführt wurde, um im Zweifelsfall sicherstellen zu können, dass während des Prüfungsabschnittes zum Ende des Semesters Prüfungen nicht erstmalig online durchgeführt werden müssen. Eher zweitrangig wurde der Aspekt einer geringeren Ansteckungsgefahr mit dem Corona-Virus vor den Feiertagen benannt.

Die Idee war gut, die Umsetzung leider mäßig


Bei der Umsetzung der Maßnahme und seit unserer Positionierung zur Sache im August sind nun einige Probleme aufgekommen, auf die uns auch viele Studis hingewiesen haben.
Wir haben uns deshalb nun erneut positioniert, um diese Punkte klar aufzuzeigen und vor allem um auch zusammen mit der Hochschulleitung für alle Studis noch zu retten, was zu retten geht.

Was wohl viele von euch gerade selbst sehr deutlich merken: Durch das Verschieben von Lehrveranstaltungen, wie Laborpraktika, die an der Hochschule durchgeführt werden müssen, in die anderen (Präsenz-)Wochen hat sich für viele von uns eine nennenswerten Mehrbelastung ergeben. Zugute halten muss man hier, dass sich alle gewissermaßen darauf einstellen konnten, da dies schon zu Beginn des Semesters bekannt war.

Dass wir in dem Zeitraum nicht die Tage über an der Hochschule verbringen, sorgt für einen erhöhten Energiebedarf in den regulären Wohnungen, vor allem für diejenigen, die nicht "nach Hause" fahren, da sie ein eigenständiges Leben führen (müssen oder wollen). Nicht alle Studierenden haben das vermeintliche Elternhaus mit Studierstübchen und Raum zur Toleranz, der zur aktiven Teilnahme an Lehrveranstaltungen notwendig ist.

Ebenso wurde den Fakultäten und allen Lehrenden vermittelt es könnten, statt der Verlegung von Prüfungsleistungen, auch Prüfungsleistungen in Online-Formaten in dieser Zeit abgenommen werden. Laut geltender Rahmenordnung zur Durchführung von Online-Prüfungen muss für die Studierenden jedoch ein Wahlrecht bestehen die Prüfungsleistungen auch vor Ort in der Hochschule durchzuführen. Dies steht klar im Widerspruch zur Festlegung, dass in dem betreffenden Zeitraum kein Präsenz-Lehrbetrieb stattfindet, und verstößt damit gegen die Rahmenordnung. Eine Information der Studierenden darüber ist bis jetzt nicht erfolgt und soll auch nicht erfolgen. Insbesondere dass alle Studierenden über dieses Wahlrecht des Durchführungsortes aufgeklärt werden, ist trotz mehrfacher Aufforderung der Hochschulleitung nicht erfolgt.

Und dass sich einige Lehrende wohl einfach damit begnügen werden, in dem Zeitraum "Hausaufgaben", also Aufgaben zum Selbststudium, zu geben, statt sinnvolle Online-Lehre abzuhalten, ist leider auch problematisch. Natürlich wird es glücklicherweise auch viele Lehrende geben, die ihre Erfahrungen aus den letzten zwei Pandemie-Jahren nutzen werden, um dennoch qualitativ hochwertige Online-Lehre abzuhalten. (Props an der Stelle!)

Nicht unerwähnt lassen möchten wir auch, dass der Beschluss für diese Maßnahme nur im Rektorat stattgefunden hat (also nicht öffentlich und ohne Lehrende oder Studierende). Bei so wesentlichen Eingriffen in den Lehrbetrieb, vor allem die Studienorganisation, hätte es definitiv eine hochschulöffentliche Entscheidung durch den Senat als höchstes Gremium der Hochschule geben müssen, auch da dort alle Mitgliedergruppen der Hochschule vertreten sind. Ja, wir und die Dekanate wurden frühzeitig einbezogen. Hochschulöffentlichkeit und Transparenz sehen aber definitiv anders aus.

Gar nicht so schön, aber was machen wir jetzt damit?


Wie schaffen wir es gemeinsam, dass die Maßnahme nun doch nicht ganz so problematisch endet? Wie können die Auswirkungen des Online-Zeitraumes abgefedert werden?

In unseren Augen muss mindestens die Hochschule so weit geöffnet bleiben, damit für es für alle abseits von Zuhause weiterhin einen geeigneteren Platz zum Studieren gibt. Dort soll auch gemeinsam und produktiv gelernt werden können. Offen und nutzbar bleiben in dieser Zeit deshalb:

  • der PAB (Präsentations- und Ausstellungsbereich im Z-Gebäude) mindestens in den Zeiten der Lehrveranstaltungen, also ab 7:30 Uhr
  • die Bibliothek montags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr, freitags von 9 bis 15 Uhr und am 21.12. (Mittwoch) von 10 bis 14 Uhr
  • einige Arbeitsplätze in den Computerlaboren am Campus Pillnitz

Sollte sich zeigen, dass doch deutlich mehr Studierende an die Hochschule kommen, wird das Rektorat auch noch weitere Räume im Z-Gebäude öffnen.

Und da die Hochschule euch nicht aktiv über eure Rechte aufklären will, machen wir das eben. Deshalb, ganz wichtig, für all diejenigen, denen jetzt Online-Prüfungsleistungen bevorstehen:

Wenn ihr Zuhause nicht ausreichend Technik, Internetverbindung oder einfach nur einen ruhigen Raum zur Durchführung habt, könnt ihr (ohne Begründung) beantragen die Online-Prüfung auch in den Räumlichkeiten der Hochschule durchzuführen! Das muss in Textform (per Mail reicht also auch) bis spätestens zwei Wochen vor dem Prüfungstermin an die prüfende Person erfolgen!

Alle weiteren Rahmenbedingungen zu Online-Prüfungen (so auch zu Videoüberwachung aka "technische Beaufsichtigung") könnt ihr in der Rahmenordnung zur Durchführung von Online-Prüfungen nachlesen.

Bitte unterstützt euch gegenseitig. Gemeinsam schaffen wir fast alles. Das haben wir in den letzten zwei Jahren oft genug bewiesen.
Sollte es irgendwo bei euch klemmen, zu Problemen kommen mit Studium und Prüfungsleistungen oder ihr Unterstützung benötigen, erreicht ihr uns immer unter .
Und wenn es hart auf hart kommt, ist auch zu fast jeder Tages- und Nachtzeit jemand von uns im A-Gebäude.

 

Unsere verabschiedete Stellungnahme könnt ihr übrigens hier nachlesen.

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