Vortrag KSS: Student*innen aller Fakultäten vereinigt euch!
Wann |
15.08.2020 von 11:00 bis 13:00 |
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Wo | online über BigBlueButton |
Name | kss@stura.htw-dresden.de |
Termin übernehmen |
vCal iCal |
Link zur Veranstaltung: https://selfservice.zih.tu-dresden.de/link.php?meeting_id=26024&pin=08bfb08f
Früher waren Studierende wohl noch viel mehr als heute bekannt für ihr gesellschaftliches Engagement, alte Strukuturen aufbrechen zu wollen und zu protestieren bzw. demonstrieren. Gerade in diesem Jahr z.B. mit den unzureichenden finanziellen Hilfen für Studierende in der Corona-Krise und den Aktionen rund um die Umsetzung des Zukunftsvertrag bei uns in Leipzig scheint die studentische "Protestkultur" wieder einen Aufschwung zu bekommen. Studierende gehen dieses Jahr wieder auf die Straßen, um für ihre Anliegen zu kämpfen. Deswegen organisieren wir einen Vortrag zu der Geschichte, den Zielen und Aktionsformen studentischen Protests mit unserem Referent Tobias Eich, auch um eine Brücke von damals zu heute zu schlagen.
Tobias war lange in seiner Studierendenvertretung und in Ausschüssen des fzs aktiv, zudem war er ein Jahr im Vorstand des fzs. Als Vorstand hat er die Kampagne "never again! gemeinsam gegen autoritäre und faschistische Tendenzen" ins Leben gerufen und war unter anderem für die Öffentlichkeitsarbeit im Verband verantwortlich. Er studiert momentan im Master Ost-West Studien in Regensburg und hat einen B.A. in european studies.
Er beschreibt seinen Vortrag folgendermaßen:
„unter den Talaren, der Muff von tausend Jahren“ – unter diesem wohl bekanntesten Motto der sogenannten 68er Bewegung formte diese überraschend breiten studentischen Protest. Die Kritik dieser Bewegung, welche hauptsächlich vom SDS (sozialistischer deutscher Studentenbund) mit Beteiligung des VDS (Verband Deutscher Studentenschaften), beide gibt es heute nicht mehr, ausging, richtete sich gegen die autoritären, patriarchalen und kapitalistischen Verhältnisse. Auch ihre Praxis, als Teil der außerparlamentarischen Opposition, versuchte die bestehenden Verhältnisse aufzubrechen. In Selbstorganisation, Sit-ins, Protestversammlungen, neuen Wohnformen, Kinderläden, Selbstbildung und vielem mehr fand dieser Versuch ihre konkreten Formen.
Doch nicht nur vor fünfzig Jahren formierte sich studentischer Protest. Ungefähr alle zehn Jahre organisieren sich Student*innen. Demonstrationen, Streiks oder Besetzungen sollen ihren Interessen und Forderungen Ausdruck verleihen und Raum, sich kritisch mit den Verhältnissen auseinander zu setzen. Dieser Vortrag soll einen Überblick über die unterschiedlichen studentischen Bewegungen, von 68 über den Bildungsstreik bis lernfabriken…meutern!, geben und beschäftigt sich mit ihrer Geschichte, ihrer Kritik, den Zielen und der jeweiligen Praxis. Es gibt viel Raum zur Diskussion zu Bildung in Zeiten von Corona und wie Protest aus der Isolation möglich sein könnte.