Jüdisches Leben in Deutschland
Wann |
11.05.2016 von 19:00 bis 21:00 |
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Wo | Militärhistorischesmuseum Dresden |
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Unsere Gegenwart ist von tiefgreifenden Verunsicherungen geprägt. Gesichert geglaubte Weltbilder, Wertvorstellungen und tradierte Wissensordnungen wurden erschüttert, und die Euphorie der Jahre 1989/90 ist verflogen. Das gilt für den vermeintlichen Siegeszug der Demokratie ebenso wie für die bisherige Selbstwahrnehmung des „Westens“ als Impulsgeber für Fortschritt und Entwicklung. Hinzu kommen geopolitische Krisen, die das Empfinden von unkontrollierbaren Veränderungen verstärken.
Bereits zum zweiten Mal lädt die Ringvorlesung „Kultur und Politik in Zeiten der Ungewissheit“ im Sommer 2016 führende Wissenschaftler und Intellektuelle ein, zu großen Fragen unserer Zeit Stellung zu beziehen und – wo möglich – neue Wege zum Umgang mit Ungewissheit aufzuzeigen
11. Mai 2016, 19.00 Uhr
Militärhistorisches Museum
Hermann Simon:
„Jüdisches Leben in Deutschland“
Wie hat sich das jüdische Leben im Nachkriegsdeutschland entwickelt? Wie gestaltet es sich heute und welche zukünftigen Entwicklungen zeichnen sich bereits ab? Als Gründungsdirektor der Stiftung Neue Synagoge Berlin hat Hermann Simon die jüdische Kultur in Deutschland über Jahrzehnte entscheidend geprägt und mitgestaltet. Die Stiftung wurde 1988 noch in der DDR gegründet und hatte das Ziel, die Ruine der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße zu restaurieren und teilweise wieder aufzubauen, um sie dann – im mittlerweile vereinten Deutschland – mit neuem jüdischen Leben zu erfüllen. Heute beheimatet die Neue Synagoge Berlin mit dem Centrum Judaicum einen Ort für Ausstellungen und Veranstaltungen, der zu einem wichtigen Impulsgeber für jüdische Kultur in Berlin und Deutschland geworden ist. Vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen wird diese besondere Institution zu einem ebenso mahnenden wie inspirierenden Beispiel für das kulturelle Zusammenleben in Deutschland.