Aufruf zum 13. Februar 2012
Auch dieses Jahr wollen tausende Nazis am 13. Februar durch Dresden marschieren um die Geschichte zu verdrehen und ihre vermeintliche Stärke zu zelebrieren. Das gilt es zu verhindern, dem muss entschieden widersprochen werden. Daher rufen wir euch auf, den 13. Februar zu nutzen
...um euch zu bilden
...um ein Zeichen zu setzen und
...um euch den Nazis entschlossen entgegenzustellen.
Was könnt ihr am 13. Februar tun?
...um euch zu bilden: "Mahngang Täterspuren"
Wann und wo? 13:00-16:30 Uhr – ab Comeniusplatz
"Den Bomben die in jener denkwürdigen Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 die Stadt Dresden den Erdboden gleichmachten, verdanke ich mein Überleben. Was alles musste passiert sein, dass ein Mensch im Angesicht des verheerendsten Untergangs, den eine deutsche Stadt je erlebte, innerlich aufatmen konnte?"
Henny Brenner, Das Lied ist aus. Ein jüdisches Schicksal in Dresden, Zürich 2001, S. 7
In der Erinnerungskultur erscheint der 13.2.1945 als Zäsur, als Wendemarke in der Geschichte von Dresden. Wir wollen den Blickwinkel auf den 13.Februar in Dresden ändern. Vor der Momentaufnahme des 13.2. verblasst die jahrelange NS-Geschichte von Dresden. Eine Geschichte von Taten und Tätern, Rassenwahn und Antisemitismus, Denunziation und Verfolgung, Zwangsarbeit und Rüstungsproduktion. Wir wollen die Spuren der Täterinnen und Tätern aufnehmen und dabei einen Teil zu einer Sichtbarwerdung dieser Dresdener Geschichte leisten. Auf dem thematischen Spaziergang durch Dresden soll sowohl an prominente Nazitäter wie Martin
Mutschmann, Henry Schmidt und Ernst Wegner, als auch an den Alltag von Verfolgung und Ausgrenzung erinnert werden. Orte der Zwangsarbeit, Rüstungsproduktion und das Judenlager Hellerberg werden aus ihrer Vergessenheit zurück ins Bewusstsein geholt.
Organisiert vom Bündnis Dresden Nazifrei.
Mehr Infos unter www.dresden-nazifrei.com
…um ein deutliches Zeichen gegen Rechts zu setzen: “Menschenkette”
Wann und wo? Auftakt 17.00 Uhr am Rathaus, Zusammenschluss um 18.00 Uhr
Die Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Dresden lädt gemeinsam mit den Fraktionen des Stadtrates, Vertreterinnen und Vertretern von Wirtschaft und Wissenschaft, Kultur, Sport, Gewerkschaften und Kirchen, mit der Jüdischen Gemeinde und zivilgesellschaftlichen Akteuren alle Bürgerinnen und Bürger zum gemeinsamen kraftvollen Handeln am 13. und 18. Februar 2012 ein:
Mit Blick auf die Geschichte unserer Stadt erinnern wir in würdiger Weise an die Opfer von Nationalsozialismus und Krieg. Gleichzeitig sind wir täglich gefordert, uns für eine friedliche und menschenwürdige Gesellschaft einzusetzen.
Welches Ausmaß rechtsextremistische Gewalttaten in Deutschland erreicht haben, mussten wir in den vergangenen Monaten mit Erschrecken erfahren. Alltagsrassismus und nationalsozialistische Parolen sind der Nährboden für Terror und Gewalt.
Das werden wir in Dresden nicht unwidersprochen hinnehmen. Wir alle sind verantwortlich für unsere Stadt und die Gesellschaft, in der wir leben. Bei aller Unterschiedlichkeit verbindet uns das Eintreten für eine demokratische Gesellschaft. Wir unterstützen alle Initiativen und Organisationen unserer Stadt, die sich nicht nur in diesen Tagen engagieren: im Erinnern an das Geschehene, im Engagement für Frieden, Demokratie und Menschenrechte, im friedlichen und gewaltfreien Widerstand gegen Rechtsextremismus.
Wir rufen dazu auf, gemeinsam zu handeln: Lassen Sie uns entschieden und zahlreich den neuen Anhängern der schrecklichen alten Ideologie friedlich entgegentreten.
Mehr Informationen unter www.13februar.dresden.de
...um den Nazis entschlossen entgegenzutreten: “Dresden Nazifrei!”
Ab 18 Uhr planen die Freien Kräfte und andere Anhänger der rechtsradikalen Szene ihren geschichtsrevisionistischen Fackelmarsch zu starten. Voraussichtliches Aufmarschgebiet ist die Wildsdruffer Vorstadt. Ihr habt folgenden Möglichkeiten, euch der faschistischen Masse entgegenzustellen.
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Ab 12 Uhr gibt es eine Kundgebung der Gewerkschaften am Volkshaus, Schützenplatz 14. Diese Kundgebung kann als Sammelpunkt genutzt werden.
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Anlaufpunkte Szenario 1 für Antifaschistinnen ist die Kreuzung Könneritzstraße/ Jahnstraße am Bahnhof Mitte und der auf der anderen Seite befindliche Parkplatz des Bahnhofs Dresden-Mitte. Wir empfehlen euch, frühzeitig vor Ort zu sein
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Anlaufpunkte Szenario 2 ist der Vorplatz des World-Trade-Centers Freiberger Straße/ Wiener Straße sowie die Ecke Ammonstraße/ Rosenstraße.
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Durch die SPD wurde eine Demonstration in Sicht- und Hörweite der Nazis angemeldet. Eine entsprechende Beauflagung durch das Dresdner Ordnungsamt steht noch aus.
Aktuelle Informationen und Karten findet ihr unter www.dresden-nazifrei.com. Bitte schaut auch noch auf die Homepage kurz bevor ihr losgeht!